Alaska, ein Land der Fischerei
Alaska, ein Land der Fischerei

Juli 2014

 

Am 07.07.2014 in Kodiak Town traf Erich – nicht ganz unerwartet, da wir in Email-Kontakt standen – die Segelyacht Seal, mit Kate und Hamish sowie deren Kindern Helen und Anna, die wir im Jahr 2009 in Uruguay kennen lernten und später auch in Ushuaia trafen.

 

Allmählich wurde es Zeit für Erich nach Juneau zu kommen, wo wir uns wieder treffen wollten. Noch hat er aber ca.500 Seemeilen durch den Golf von Alaska bis dort hin.

 

Am 11.07. wurde daher einer der Motoren gestartet und los ging es Richtung Osten. Seine Fahrt führte ihn 4 Tage Nonstop bis in den Cross Sound, wo er in der Inian Bay um ca. 1.00 Uhr nachts einen sicheren Ankerplatz fand. Am Morgen traf er auf  Fischer, die ihm 4 ihrer großen Krabben überließen. Erich läuft noch heute das Wasser im Mund zusammen, wenn er von dem für zwei Mahlzeiten ausreichenden Geschenk erzählt.

 

Nach vielen Einhandsegelstunden und 4ooo sm, davon 3750 unter Segel, kam er schließlich am 19.07. in Juneau an, rechtzeitig, um mich am nächsten Abend vom Flughafen abzuholen.

 

Ich verließ Salzburg an diesem Tag, es war der 20. Juli, um 06.55 Uhr, um von dort nach Frankfurt und von Frankfurt nach Anchorage zu fliegen. Wir überflogen Grönland bei strahlendem Wetter und guter Sicht auf die kahle, bergige Küstenlandschaft mit dem aufbrechenden Eis und die weiße Schneedecke im Landesinneren.

 

Von Anchorage flog ich mit der Alaskan Airways nach Juneau mit Zwischenstopps in 3 kleinen Ortschaften. Die Flüge waren insgesamt sehr ruhig und angenehm verlaufen. Durch die Zeitverschiebung von 10 Stunden bin ich noch am selben Tag in Juneau angekommen.

Alaska empfing mich zunächst bei strahlend schönem Wetter, lediglich Juneau ließ es ein wenig regnen, hatte dann aber am nächsten Tag ebenfalls auf Sommer umgeschaltet. Es war eine Pracht das glasklare blaue Wasser, in dem sich die schneebedeckten Berge spiegelten, zu betrachten.

 

Juneau, die Hauptstadt Alaskas, ist sehr weitläufig mit vielen Waldflächen. Während unseres Aufenthaltes lagen drei Kreuzfahrtschiffe im Hafen.

 

Um den Termin zum Herausheben der Delphin an Land in Wrangell einhalten zu können, mussten wir bereits am 22. Juli wieder Juneau verlassen. Sehr früh am Morgen, um 04.30 aber bereits bei Tageslicht, verließen wir die Marina. Wir hatten leider keinen Wind, aber zumindest regnete es nicht.

 

Nach einer Weile sahen wir in der Ferne einige weiße Punkte und nahmen an, dass es sich um Fischerboote handeln würde. Ein Blick durch das Fernglas zeigte uns jedoch, dass es sich um große Growler, also Eisbrocken, handelte, die vom nahen Gletscher hierher drifteten. Es hieß also aufpassen, eine Kollission mit so einem gläsernen Ungetüm, könnte gefährlich werden. Die Berg.- und Gletscherkulisse war jedoch grandios.

 

Plötzlich sahen wir einen Wal ganz nahe an der Delphin vorbei ziehen. Und dann noch einen und noch einen. Überall wo wir hinsahen, gab es Wasserfontänen oder eine eintauchende Fluke oder einen Walrücken. Gelegentlich sahen wir auch Wale, die aus dem Wasser sprangen. Es waren die gleichen Bilder, die uns bereits in Patagonien und auch in Tonga und Fiji begegneten. Wir sahen jedoch nie so viele dieser Tiere gleichzeitig in einem Gebiet. Faszinierend! 

 

An diesem Tag fuhren wir – leider war kein Wind  - unter Maschine bis zur Cleveland Passage, wo wir den Anker warfen.

 

Am nächsten Morgen starteten wir erst um 07.00 Uhr. Leider war wieder kein Wind zum Segeln. Bei der Einfahrt zu den ‚Wrangell Narrows‘ (eine mehrere Meilen lange Passage) fuhren wir an einem kleinen Ort namens Petersburg, vorbei. Petersburg soll eine der größten Heilbutt-Fischindustrien besitzen und wurde von Norwegern gegründet. In den Wrangell Narrows, bei dessen Engstellen es bei entsprechender Tide bis zu 6 kn Strom haben kann, ankerten wir wiederum, bereits sehr nahe am Ort Wrangell.

 

24.07.2014: Abfahrt wieder um 04.30 Uhr, um den Tidenstrom für uns nützen zu können, Ankunft in Wrangell um 10.00 Uhr vormittags. Wir lagen am Steg bis man die Delphin ein paar Tage später an Land holte. Einen Katzensprung entfernt von unserem Liegeplatz gibt es eine Wäscherei mit heißen Duschen, wiederum einen Katzensprung weiter sind die Läden wie Supermarkt, Hardware Store, Bar, Drogerie etc. etc. Wrangell liegt auf einer Insel und ist ein kleiner netter Ort und wie wir später feststellten mit freundlichen, ehrlichen Leuten. Auf dieser Insel gibt es u.a. Bären – selbstverständlich – aber auch Elche und Dammwild.   

 

Im Radio gibt es nur Countrymusic. Besonders Erich schwelgt in seiner Lieblingsmusik den ganzen Tag.

 

Bei unserer Ankunft war bereits das rund eine Woche dauernde ‚Bärfest‘ im Gange, im Zuge dessen – wie der Name sagt – sich alles um den Bären dreht. Nur leider bekamen wir keinen einzigen dieser Tiere leibhaftig zu Gesicht. Wir besuchten einen sehr gut gemachten Naturfilm über die Bären, einen Konzertabend (Countrymusic – was sonst?), eine Einladung zu einem Buffet und anschließender Besichtigung des nachgebauten Indianerdorfes. Bei unserem Besuch in der hiesigen Bibliothek war gerade ein Vortrag für Kinder durch einen Ranger im Gange, den wir ebenfalls am Rande miterlebten.

 

 

In den Tagen bevor wir mit der Delphin an Land gesetzt wurden, hatten wir trübes, regnerisches Alaskawetter mit Tagestemperaturen so um die 15°. Nächste Woche soll es wieder Sommer werden. Wir werden sehen und berichten.